Parkinson-Syndrom
Problem- und zielorientierte Physiotherapie
In Deutschland werden ca. 400000 Parkinson-Erkrankte vermutet. Die Lebenserwartung- und Qualität ist Dank der fortgeschrittenen Pharmakotherapie deutlich gestiegen, aber mit zunehmendem Alter auch das Komplikationspotential.
Die Kenntnis unterschiedlicher Parkinson-Syndrome und ihrer vorherrschenden Symptomatik ist für den Physiotherapeuten wichtig, um das vorrangige Problem zu erkennen und gemeinsam mit dem Patienten, bei oft begrenzter Therapiezeit, gezielt zu behandeln. Trotz der Schwere des Krankheitsbildes ist besonders die aktive Physiotherapie unzweifelhaft ein wesentlicher und belegbarer Bestandteil um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Im Kurs werden Grundlagen aufgefrischt, aktuelle Therapieansätze vorgestellt, physio- therapeutische Maßnahmen für die führenden Symptome vermittelt, es wird auf wichtige Nebenaspekte des Krankheitsbildes eingegangen und es werden eindrucksvolle Filmaufnahmen von Patienten gezeigt und besprochen.
Kursinhalte
- Einstieg mit großamplitudigen, koordinativen Übungen mit Musik und anschließender Reflexion über die einzelnen motorischen Elemente der Übungen und ihre Verbindung dieser mit Parkinson-Syndromen
- Anatomie (hier besonders das extrapyramidale System), Pathophysiologie, Interne Steuerung und der Bezug zur Praxis
- Die unterschiedlichen Parkinson-Syndrome und ihr therapeutischer Fokus im Ggs. zum Morbus Parkinson ( mit Filmbeispielen)
- Der Morbus Parkinson und seine Symptome (Früherkennung und klinisches Vollbild) mit praktischer Testung von Rigor und Gleichgewicht (z. B. Pull Test: Leitlinien der Movement Disorder Society)
- Stadieneinteilung nach Hoehn und Yahr
- Vorstellung der unterschiedlichen Therapieoptionen: u.a. besonders die medikamentöse Therapie mit ihren Nebenwirkungen, Tiefe Hirnstimulation
- Film: „Das PS in der Praxis“
- Befunderhebung unter Berücksichtigung der ICF / Neue Erkenntnisse
- Die gezielte physiotherapeutische Einzelbehandlung: Was mache ich in welchem Stadium? SMARTE Ziele
- Interpretation eines gestörten Bewegungsablaufs (anhand eines Patientenfilm-beispiels) und anschließender Betrachtung der physiotherapeutischen Maßnahmen und praktischem Üben zu den Themen: Dissoziation Schultergürtel-Becken in unterschiedlichen ASTEN, Haltung, Transfers RL, SL, Sitz, Boden-Stand
- Vorstellung von LSVT Loud und LSVT BIG mit Studienangabe und Filmbeispielen
- Die Verbesserung des Gehens mit Filmbeispielen und praktischem Üben (Reifen, Halbrollen)
- Die posturale Instabilität (Tests und physiotherapeutische Maßnahmen) mit praktischem Üben (z. B. Schutzschritt-Training nach Jöbges als evidenzbasierte Therapie), Aerostep, Airexmatten, „Wackelbrett“ Bälle
- Das Freezing – Phänomen und seine Behandlung mit Filmbeispielen und praktischem Üben , Studiennennung, Hilfsmittel, was gibt es auf dem Markt
Kursgebühr
EUR 270,00
Fortbildungspunkte
15 Fortbildungspunkte
Kursdaten
17.01.-18.01.2026
Kursdauer
2 Tage
Unterrichtszeiten
1. Tag. 9.00 – 17.00 Uhr; 2. Tag 9.00-15.00 Uhr
Kursleitung
Lena Flöter, Physiotherapeutin, Bobath-Therapeutin
Kursleitung
Thomas P. Sierla, Physiotherapeut, Mitglied der APPDE (Association of Physiotherapists in Parkinson’s Disease Europe), Dozent der Physiotherapieschule Ortenau Willstätt Eckartsweier
Adressaten
Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Masseure, HP