Biokinematik

Muskelfunktionstherapie

Die Biokinematik ist ein sehr umfassendes, eigenständiges Therapiekonzept, das sich insbesondere bei der Behandlung chronifizierter, bewegungsabhängiger Schmerzzustände seit Jahren in Klinik und Praxis bewährt. Sie ist darüber hinaus ein hervorragendes Prophylaxe Konzept gegen Arthrose und konnte vielfach Bandscheiben/ TEP-Operationen vermeiden helfen.

Verbreitung fand die Biokinematik in den letzten Jahrzehnten vor allem im Südwesten Deutschlands und in der Schweiz, wo auch der Referent Dirk Ohlsen zahlreiche Ärzte und Therapeuten ausgebildet hat. Er verfügt über rund 20-jährige Erfahrung vor allem im Bereich der komplexen, therapieresistenten Schmerzbilder des orthopädischen Bereiches.

Das Behandlungskonzept besteht aus speziellen Druckpunkttechniken, die jeweils individuell vorab aus einer ausführlichen funktionalen Bewegungsanalyse des Patienten abgeleitet werden. Dies dient vor allem der Diagnostik, Linderung der Beschwerden und Herstellung der Übungsfähigkeit des Patienten. 

Die eigentliche Therapie ist eine sehr besondere Form des Muskellängentrainings, das in den herkömmlichen Behandlungsverfahren meist noch unbekannt ist und niemals mit Dehnungen oder Kräftigungskonzepten (MTT) arbeitet.

Diese Übungen wurden über viele Jahre so optimiert, dass der maximale Nutzen in kurzer Zeit erreicht werden kann und der Patient diese nach dem Erlernen durch einen Therapeuten in der Regel zuhause alleine durchführen kann. Die Beweglichkeitszuwächse und der muskuläre Funktionsgewinn sind daher innerhalb von Wochen bei entsprechender Compliance außerordentlich.

Der Schwerpunkt des Kurses ist neben der praxisnahen Besprechung von zahlreichen orthopädischen Krankheitsbildern die Vermittlung dieser Übungen zur therapeutischen Anwendung, um muskelbedingte Fehlfunktionen und fasziale Störungen zu beseitigen. 

Das Training eröffnet viele Therapieoptionen in Bereichen, in denen die bisherigen konventionellen Ansätze der Physiotherapie an ihre Grenzen stoßen. Wissenschaftlich wurde der Nutzen sogar bei Kribbelparästhesien, Taubheit und myogen bedingtem Funktionsausfall/Lähmung belegt, die im Zusammenhang mit hochgradigen Bandscheibenvorfällen auftraten.

Darüber hinaus kann das Übungskonzept hervorragend zur sportlichen Leistungssteigerung oder bei älteren Menschen zur Sturzprophylaxe eingesetzt werden.

Den Teilnehmern wird auch eine innovative Sichtweise auf die Entstehung von Schmerz im Bewusstsein vermittelt und warum es sich um meist logisch nachvollziehbare und sehr sinnvolle Körperreaktionen auf Funktionsstörungen des Bewegungsapparates handelt.

Unfall- oder operationsbedingte Therapiehindernisse werden ebenfalls besprochen und Ideen zur Lösung vermittelt.

EXKLUSIV: Maximal 6 Personen

Die Erfahrung lehrt, dass dieser Kurs nur mit einer intensiven Betreuung seinen maximalen Nutzen entfaltet und daher ist die Teilnehmerzahl auf 6 Personen begrenzt. Von den Teilnehmern wird die Bereitschaft zum weiteren Selbststudium und zum „perfekten“ Erlernen der Übungen erwartet, um diese fehlerfrei an Patienten vermitteln zu können. Der Kurs beinhaltet ein sehr umfangreiches Skript und Zugang zu Online Inhalten zur Übungskontrolle.

 

Die Biokinematik Ausbildung erfolgt in der Reihenfolge Modul I (5 Tage)  Unterkörper + Modul II (5 Tage) Oberkörper.

Beide Kurse sind einzeln buchbar.

Das Kursmodul I beinhaltet Fuß, Unterschenkel, Knie, Becken, unterer Rücken (LWS)

Das Kursmodul II beinhaltet den Oberkörper/Arme/Hände mit zahlreichen Beschwerdebildern, den speziellen biokinematischen Druckpunkten und Übungen. (Aufgrund der besonders hohen anatomischen Komplexität des Halsbereichs wird dieser hier ausgenommen, da er in wenigen Tagen nicht an Therapeuten vermittelbar ist. Dieser wird in einem separaten Kurs gelehrt)

Das Fobizentrum Hagen ist in Deutschland einer von zwei Standorten, an denen die Biokinematik gelehrt wird

Die weitreichenden Erfolge der Erkenntnisse der Biokinematik in der Schmerzmedizin wurde mir im Jahre 2001 durch eine persönliche Lebenserfahrung zuteil. Ich erlitt bei einem Skiunfall einen schweren Bandscheibenvorfall (LWS) und hatte monatelang persistierende Rückenschmerzen, ohne das eine Auswahl renommierter Therapeuten in München mir Linderung verschaffen konnte. In dieser Zeit probierte ich faktisch alle auch heute noch üblichen konservativen Therapieansätze ohne nennenswerten Erfolg aus. Die behandelnden Ärzte sahen das Geschehen als dringend operationspflichtig an, da großflächige Taubheit und großer Funktionsverlust im Bein bestand. Aus ihrer Sicht war die Bedrängung der Nervenwurzel L4/L5 eindeutig der Grund für die Beschwerden.

Die Notwendigkeit einer Operation lehnte ich jedoch ab und lernte den Freiburger Arzt Walter Packi und seine Schmerzklinik für Biokinematik kennen. Sein Behandlungskonzept der Biokinematik erlernte ich zuerst als Patient, dann als Therapeut, um es später für meine Patienten nutzbar zu machen. Hier wird mittels spezieller, physiotherapeutischer Maßnahmen und besonderen muskulären Trai­nings­techniken am Körper gearbeitet.

Ich bin Walter Packi zu großem Dank verpflichtet, weil ich a) wieder 100% gesund wurde und b) er mich später als Therapeut in den Behandlungstechniken der Biokinematik persönlich ausbildete.

Dirk Ohlsen

Kursinhalt Modul I (Unterkörper) 
  • Theoretische Grundlagen der Biokinematik
  • funktionelle Anatomie und Physiologie Fuß, Bein und Becken, unterer Rücken entsprechend der Biokinematik
  • Festlegung der Indikationen: was kann ich behandeln?
  • Krankheitsbilder aus Sicht der Biokinematik, insbesondere Behandlung des Bandscheibenvorfalls, Ischialgie, Meniskusbeschwerden und Arthrose Themen
  • Piriformis Syndrom und warum es fehlinterpretiert wird, Gesäßschmerzen
  • Auswirkungen von Grunderkrankungen bzw. Operationen auf die Therapie
  • Individuelle Anamnese und Befunderhebung in der Biokinematik
  • Besondere Palpations- und Druckpunkttechnik der Biokinematik zur Diagnosestellung und manueller Behandlung
  • Spezielle Biokinematik Übungen selbst erlernen und aktiv durchführen (wer behandeln will, muss selbst die Übung beherrschen)
  • Anleitung der Übungen bei anderen Personen, Spüren und Erkennen der jeweiligen Aktivität in der Übung und dem Unterschied zu den bisher üblichen Vorgehensweisen: Krafttraining/Dehnungskonzepte/ROM Training
  • psychologische Führung des Schmerzpatienten durch die Behandlung
  • Problemmanagement: Komplikationen und Nebenwirkungen
  • Umgang mit komplexen Patienten / multikausalen Beschwerdebildern / Nutzen von neurologischer und radiologischer Diagnostik / Abgrenzung zu myogenen Störungen / NLG Messung
  • Nutzen von Einlagen / Schuhwerk / richtige Gangschulung

Hierbei werden u.a. folgende Krankheitsbildern besprochen:

  • Lendenwirbelsäule (Rückenschmerz, Bandscheibenvorfall, ISG-Blockade, Ischias-Probleme, Beckenverspannungen)
  • Beinmuskulatur (Knieschmerzen, Meniskus- und Achillessehnenprobleme, Verspannungen, Krämpfe)
  • Fußmuskulatur (Fußschmerzen, Fersensporn, Haglund Ferse,  Hallux Valgus, Umknickverletzungen. Missempfindungen/Taubheit)
  • Prophylaxe von Gelenkarthrose und Aktivierung der natürlichen Regeneration des Gelenkknorpels
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Kursgebühr

EUR 1.700 je Modul

Fortbildungspunkte

50 FP

Kursdaten

Fachausbildung Modul 1:

08.05.-12.05.2024 oder

07.10.-11.10.2024 oder

28.05.-01.06.2025

Termin für Modul II  folgt

Kursdauer

5 Tage (Mo-Fr) mit insgesamt 50 UE

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Unterrichtszeiten

täglich von 9.00-18.00 Uhr

Adressaten

PTs, Osteopathen, Heilpraktiker, Ärzte, Ergotherapeuten, Masseure mit Erfahrung in MT, andere auf Anfrage